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Exkurs Hai

Vorsicht Vorurteil: Hai

Das größte Vorurteil gegen Haie erleben wir immer wieder, wenn wir bei Gesprächen übers Tauchen auf das Thema Hai kommen. Die wenigsten Nicht-Taucher verstehen, dass eine Begegnung mit Haien ein besonderes Ereignis ist, worüber Taucher sich unheimlich freuen. Den meisten Gesprächspartnern schwebt ein Hai-Bild im Kopf mit aufgerissenen Maul und am besten noch eine menschliche Hand heraushängend. Haie sind sehr scheue Tiere. Meist legen sich die Taucher in einen Strömungskanal und müssen warten bis die ersehnten Haie bis auf Sichtweite herankommen. Ist ein Ort und die Zeit bekannt, wo Herden von Haien vorbeiziehen werden, können die Taucher z.B. in einer riesigen Herde von Hammerhaien gefahrlos tauchen, die Haie ignorieren die für sie unbekannten Objekte und ziehen ihren Weg. Ohne Hilfsmittel ist es für einen Taucher fast nicht möglich, das Interesse eines Haies auf sich zu lenken.

Haie sind gefährdet - was uns gefährdet

Nach offiziellen Schätzungen muss davon ausgegangen werden, dass jährlich ca 200 Millionen Tiere getötet werden. Dabei ist der Großteil als Beifang nutzlos und wird wieder zurückgeworfen, allerdings Tod. Die Folgen dieser sinnlosen Ausrottung wird das sensible Gleichgewicht der Meere empfindlich stören und führt letztendlich zur Zerstörung der Ökologie Meer. Hai haben eine wichtige Aufgabe in ihrem Lebensraum, sie halten die Populationen gesund indem sie dafür sorgen, dass nur die gesunden und starken Exemplare überleben und sich fortpflanzen.[19] Fehlt nun diese Spitze der Nahrungskette verändert sich das Ökosystem Meer in einer bisher noch nicht abzusehenden Geschwindigkeit und nicht abzuschätzenden Monologie.

Andenken: Das Haigebiss über dem Kamin

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Den meisten Gästen von Tauchgebieten sind sie bekannt: Touristenjäger mir Souvenirs. Da wird schon mal ein Zahn eines Tiegerhais neben das eigentliche Souvenir gelegt, so als Dankeschön. Aber auch nicht selten sind in solchen Läden ganze Gebisse von Haien oder anderen spektakulär aussehenden Tieren. Der Hai wird zwar nicht mehr lebendig, wenn Sie dieses fragwürdige Souvenir nicht kaufen, aber es hält andere am Leben. Wo kein Markt vorhanden ist, wird auch nichts investiert um ihn zu bedienen. Also lassen Sie sich nicht verführen und lehnen Sie jedes gut gemeinte Geschenk wohlwollend ab. Die Tiere werden es Ihnen Danken.

Kulinarisch: Der Hai auf dem Teller

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Alle kenne sie: Potenzmittel aus Haiflossen oder Pulver aus gemahlenen Haiknorpel. Jeder Europäer wird mit gesundem Misstrauen diese Mittelchen dankend ablehnen, an die Wirkung glaubt hier keiner. Anders sieht es auf dem Teller der Deutschen aus. Aber wer weiß, dass sich hinter Schillerlocken oder Seeaal ein Gericht aus Fleisch von einem Hai verbirgt? Schillerlocken sind zwar auch mit Schlagsahne gefüllte Blätterteigröllchen[11], aber hier zu sehen als Räucherware aus den Bauchlappen des gemeinen Dornhais. Allgemein wird das zubereitete Fleisch des Dornhais als Seeaal bezeichnet. Auf dem dritten Bild ein Fuchshai, gefangen im Atlantik, so lautet wenigstens die Angabe des Verkäufers. Wie bei Sharkprojekt zu erfahren ist, sieht sich auch Kaufhof außer Stande seine Kundenwünsche zu ignorieren.

Haigebisse: Hoffentlich nur im Museum

Die Unterschiede

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Die hier abgebildeten Gebisse und Schädel sind aufgenommen in der meeresbiologischen Station Laboe. Der Neugier ist hoffentlich Genüge getan, solche Artefakte an solchen öffentlichen Orten zu begegnen. Den Drang in den Besitz eines solchen zu gelangen sollte widerstanden werden. Die unterschiedlichen Lebensgewohnheiten, bevorzugte Nahrung und Jagtverhalten spiegeln sich in den Gebissen und Zähnen der Haie wieder. Ob ein Tier die Beute in einem verschluckt, sie möglichst schnell tötet um die Gefahr für eigene Verletzungen zu minimieren oder die Schale des Opfers knacken und zermahlen will ist deutlich am Gebiss zu erkennen.

Revolvergebiss

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Das Gebiss stammt wahrscheinlich von einem Markohai. Auf dem zweiten Bild sind vier Zahnreihen zu erkennen. Ist die äußerste Reihe verschlissen oder gar ausgefallen schiebt sich die nächste Reihe aus der Warteposition nach außen, dabei sind die neuen Zähne immer etwas größer als die vorherigen. Beim Erneuern werden nicht einzelnen Zähne ersetzt. Die Zähne der Reihe sind zwar leicht im Knorpel des Kiffers gebettet, um einen Austausch zu ermöglichen, untereinander sind sie jedoch verhakt. Wenn Zähne erneuert werden, dann die komplette Zahnreihe. Sie wird verschluckt um die Mineralstoffe im Magen-Darm-Trakt zu lösen und wieder aufzunehmen, für das Wachstum der nächsten Zahngeneration.[11] Bei einem Gaumenbeißen[20], wobei das Tier nicht wirklich zubeißt, sondern nur das Objekt gegen den Gaumen und damit an seine Geschmacksknospen drückt, entstehen keine Verletzungen, wenn denn das Objekt still hält. Wie bei diesen beiden Abbildungen deutlich wird, wäre ein zurückziehen aus dem Maul des Haies sofort mit Verletzungen verbunden. Also immer schön still halten :-)

Mahlzähne

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Mahlzähne sind kuppelförmig und haben eine dicke Schicht Zahnschmelz, um Schalentiere wie Krebse und Muscheln zu knacken. Auf dem Bild sind deutlich die Zahnreihen des Ober- und Unterkiefers zu erkennen, die genau aufeinander passen. Somit sind nur vertikale Kaubewegungen möglich eine Art mahlen ist nicht durchführbar.[24] Die Arten die zum größten Teil am Boden leben, wie die Rochen, weisen diese Mahlzähne auf.

Hammerhai-Schädel

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Unverkennbar ist der Schädel der Hammerhaie. Warum sich solch eine Kopfform bilden und vor allem durchsetzen konnte ist bisher noch unklar. Denkbar ist vor allem, dass in der Querachse des Kopfes ein Sinnesorgan bzw. viele Sensoren vorhanden sind um die Umgebung, vor allem vor dem Hai zu scannen. Einfacher zu erklären ist die Tatsache, dass der Abstand der Augen zueinander, im Verhältnis zur Körperlänge gegenüber andern Jägern, größer ist. Somit könnte die Familie der Hammerhaie ein besseres Raumverständnis seiner Umgebung erlangen, was ein Vorteil gegenüber anderen Jägern darstellen würde.


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